Borkenkäfer stört Balver Waldspiele
Revierförster Richard Nikodem lotste 87 Kinder durch die 20. Waldjugendspiele in Balve. © Kolossa
Balve – Tiere bekamen die 87 Schüler am Donnerstag erst am Ende der Waldjugendspiele zu sehen. Sie waren zu laut, die Viertklässler der drei Grundschulen, die sich daran machten, 22 Aufgaben rund um den Schieberg zu lösen. Nur eine kleine Maus huschte vor ihnen über den Weg und versteckte sich schnell im Laub.
Diesem Tier war nicht ganz wohl bei den vielen Mädchen und Jungen, die sich über den Wald informierten mit dem Beantworten von Fragen und Lösen von Aufgaben. „Ihr werdet keine Waldtiere sehen“, hatte ihnen Revierförster Richard Nikodem bei der Einweisung mit auf den Weg gegeben. „Die brauchen nämlich ihre Ruhe, und Ihr seid denen zu laut.“ Dafür versprach er ihnen Tiere an der Rollenden Waldschule, an der Maria Watermann alles vorbereitet hatte, um den Mädchen und Jungen mit ausgestopften Wildtieren die heimischen Waldbewohner zu präsentieren.
Bis dahin aber hatten die Schüler einen zweistündigen Parcours vor sich, bei dem auch zum Butterbrot und zur Wasserflasche gegriffen wurde. Sie waren bestens ausgerüstet für diesen Weg, und wussten auch viel über das, was im Wald lebt.
Blätter mussten Bäumen zugeordnet werden, Tiere mit Namen bestimmt, sechs Gegenstände gefunden werden, die nicht in den Wald gehören, der Umfang einer Buche ermittelt und Tierspuren zugeordnet werden. Die Kinder waren dabei mit ihren Lehrern unterwegs, die sie gerne als Joker bei kniffligen Fragen mit ins Spiel nehmen konnten. Antworten bekamen sie nicht, dafür aber Hinweise. „Wir mussten den Parcours an die Begebenheiten anpassen“, sagte Richard Nikodem als kleine Besonderheit der 20. Waldjugendspiele. „Fichten und Buchen, die im vergangenen Jahr noch standen, sind der Trockenheit zum Opfer gefallen und mussten gefällt werden.“ So mussten neue Standorte für die Aufgaben gelöst werden.
„Und auch in den nächsten Jahren wird sich der Wald immer mehr verändern“, blickte Nikodem besorgt in eine Zukunft, die geprägt sein wird von Borkenkäfern und Trockenheit.